Wie haben die Tanzschaffenden die Corona-Zeit erlebt?
Was hat diese Zeit des Stillstands für sie als mit Bewegung arbeitenden Menschen bedeutet?
Wie sind sie kreativ geblieben...?
Der neue Podcast des Dachverband Tanz Deutschland "VOICES OF DANCE" porträtiert in seiner ersten Staffel
die geförderten Tanzschaffenden des DIS-TANZEN Programms und stellt ihre Projekte vor.
Jeden Freitag veröffentlichen wir eine weitere Folge!
FOLGEN SIE UNSEREM PODCAST
Ihr findet den Podcast auch auf allen gängigen Podcastplattformen
Ein neues Feuer - eine neue Leidenschaft - einen grundlegenden Wandel - das wünscht sich die Choreografin und Theaterregisseurin Helena Waldmann. Sie hat schon fast überall auf der Welt gearbeitet – mit vielen Künstlerinnen und Künstlern.
Als der Lockdown kam, stand auch für sie die Welt erst einmal still.Sie hat die Situation kreativ genutzt: Weil Theater geschlossen waren und Innenräume und Kontakt nicht möglich, hat sie ein Ballett für Kleintransporter entwickelt. Darüber und über den Wunsch nach einem Neuanfang in der Kunst hat Elisabeth Nehring mit Helena Waldmann gesprochen.
Helena Waldmann "Wir brauchen einen radikalen Wandel".
Helena Waldmann "Wir brauchen einen radikalen Wandel".
Rajyashree Ramesh lebt seit über 40 Jahren in Berlin, geboren und aufgewachsen ist sie in Indien. Seit frühester Kindheit ist sie mit indischen Tanz- und Gesangtechniken vertraut. Die ausgebildete Tänzerin und Choreografin ist zugleich Pädagogin, Bewegungsanalytikerin und Kulturwissenschaftlerin. In ihrer praktischen und theoretischen Arbeit vereint sich das Wissen verschiedener Tanzwelten.
Wie ihr die Förderung in der Coronazeit geholfen hat, ihre wissenschaftlichen Forschungen einem breiten Publikum zugänglich zu machen, hat sie Elisabeth Nehring erzählt.
Rajyashree Ramesh "Getanzte Forschung".
Rajyashree Ramesh "Getanzte Forschung".
Einfach mal den Körper sprechen lassen? Wie können Bewegungen Teil einer Coaching Session werden? Dyane Neiman ist Kommunikationstrainerin, Erzählerin und Tanzenthusiastin. Bereits vor der Coronazeit war das bewegte Geschichtenerzählen, die Körpersprache, ein wichtiger Teil ihres beruflichen Lebens - mit ihrer Coachingfirma „Moving Speaker“. Eigentlich nutzt sie ihren Tanzhintergrund, um Menschen zu coachen - während des Lockdowns war es mal umgekehrt. Sie hat ihren Coaching Hintergrund genutzt, um Tänzer*innen zu coachen. Wenn Du keine Worte dafür hast, dann tanz es einfach. Elisabeth Nehring hat Dyane Neiman im Sommer 2022 auf dem Dis Tanzen Festival zum Interview getroffen.
Dyane Neiman "Bewegtes Coaching für Tänzer*innen".
Dyane Neiman "Bewegtes Coaching für Tänzer*innen".
Die Tänzerin und Choreographin Ami Garmon kennt sich aus mit Krisen - physische, psychische, private und berufliche. Die Corona-Krise hat sie kreativ genutzt - indem sie basierend auf ihrem Buch „Patience and Hunger“ eine Bühnenshow erarbeitet hat. Zusammen mit ihrem Kollegen, dem Choreografen Quincy Junor.
Elisabeth Nehring hat die beiden auf dem Distanzen Festival in Berlin, im Sommer 2022, zum Interview getroffen.
The dancer and choreographer Ami Garmon is familiar with crises - physical, psychological, private and professional. She has used the Corona crisis creatively - by developing a stage show based on her book "Patience and Hunger". Together with her colleague, the choreographer Quincy Junor.
Elisabeth Nehring met the two for an interview at the Distanzen Festival in Berlin, in the summer of 2022.
Ami Garmon und Quincy Junor "Just another crisis".
Ami Garmon und Quincy Junor "Just another crisis".
Im Gleichschritt, alle im selben Takt, zur selben Zeit, Schritt vor, Schritt zurück, Sprung - Synchronität spielt eine große Rolle beim Tanzen - und ist nicht immer einfach. Schließlich haben alle Tänzer*innen eine andere innere Uhr. Wie kann man gemeinsam tanzen - wenn man ganz anders tickt? Darum geht es in dem Tanzstück von Neele Buchholz und Magali Sander Fett: „Asynchron“ heißt ihr Stück.
Neele Buchholz ist Tänzerin mit Down Syndrom. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Magali Sander Fett hat sie die Choreographie in der Coronazeit entwickelt - mit dem DIS-Tanzen Stipendium des Dachverband Tanz Deutschland. Im Sommer 2022 hatte das Stück Premiere in Berlin Premiere. Es gab tosenden Applaus. Ich war auch begeistert von ihrem Duett - in dem sie so oft sehr synchron waren. Beide kennen sich aus der Bremer Tanzszene, beide waren viele Jahre fest angestellt als Tänzerinnen in Bremen und arbeiten jetzt freiberuflich.
Ich bin Vanessa Loewel und habe Neele Buchholz und Magali Sander Fett direkt nach der Premiere zum Interview getroffen.
Neele Buchholz und Magali Sander Fett "Wir machen weiter!".
Neele Buchholz und Magali Sander Fett "Wir machen weiter!".
Tanzrausch - so heißt die Tanzschule von Silke Neumann in Halle. Während des Lockdowns hat sie unermüdlich Ideen entwickelt und Lösungen gefunden, um weiter zu machen, weiter zu unterrichten, weiter zu tanzen. Vanessa Loewel hat sie auf dem Festival DIS-Tanzen von Dachverband Tanz Deutschland getroffen und mit ihr darüber gesprochen, wie sie diese Zeit gemeistert hat, in der andauernd neue Verordnungen kamen und mit jeder neuen Verordnung immer wieder die Existenz auf dem Spiel stand.
Silke Neumann "Einfach nur tanzen!".
Silke Neumann "Einfach nur tanzen!".
Nicht nur tolle Projekte machen, sondern auch davon erzählen - die eigene Kunst zu bewerben, im Netz, über Social Media - das gehört zum Erfolg heute oft dazu - und vielen Tänzer*innen fällt genau das schwer. Die Tänzerin und Choreografin Claudia Saalmüller hat die Zwangspause während der Coronazeit genutzt und ist das angegangen - sie hat sich fortgebildet in Sachen Social Media, Online Marketing, Schreiben fürs Netz.
Das Förderprogramm DIS-Tanzen vom Dachverband Tanz Deutschland hat sie dabei unterstützt. Vanessa Loewel hat sie auf dem DIS-Tanzen Festival in Berlin zum Interview getroffen - und sie haben über Selbstmarketing gesprochen, aber auch über den Wert von Kunst und Kultur - und über Solidarität und die Förderung von jüngeren Tänzer*innen in der Tanzcommunity.
Claudia Saalmüller "Vom Tanzen, Netz und Netzwerken".
Claudia Saalmüller "Vom Tanzen, Netz und Netzwerken"
Die Tänzerin, Tanzpädagogin und Choreographin Gesa Volland hat ein Kindertanzhörspiel entwickelt - für Kita-Kinder. Das Projekt ist in der Coronazeit entstanden. Während diese Zeit für viele eine Zeit der Pause, des Innehaltens war, war es für sie eine wahnsinnig
stressige Zeit. So viel Energie und Improvisation brauchte es, um ihre Tanzschule in Leipzig, die Tanzerei Flugfisch, über diese Zeit zu retten. Gesa Volland hat sich gefragt, ob ihre Energie reicht - oder doch lieber umschulen auf Grundschullehrerin? Wir haben Gesa Volland im Sommer 2022 in Berlin interviewt, auf dem DIS-Tanzen Festival des Dachverband Tanz Deutschland.
Gesa Volland "Vom Tanzen mit Kindern und einer riesigen Herausforderung".
Gesa Volland "Vom Tanzen mit Kindern und einer riesigen Herausforderung".
Was bin ich, wenn ich nicht tanzen darf? Bin ich dann noch ein Tänzer? Und was gibt es außer Tanz noch in meinem Leben? Mit diesen Fragen hat und musste sich der Tänzer Max Levy in der Coronazeit auseinandersetzen - und sie haben ihm den Schlaf geraubt. Also hat er eine Choreographie entwickelt, die beim Einschlafen helfen soll. Wie das geht - und wie er in der Coronazeit zurück zum Tanz gefunden hat - darüber hat Vanessa Loewel mit dem Tänzer Max Levy gesprochen.
Max Levy „I love dance again“.
Max Levy „I love dance again".
Wie eine Stopptaste hat der Lockdown und die Coronazeit auf das Leben der Tänzerin und Choreographin Juschka Weigel gewirkt - und dieses Stopp, diese Pause hat in ihrem Leben viel in Gang gesetzt. Über das kreative Potential von Pausen hat Vanessa Loewel mit Juschka Weigel auf dem DIS-Tanzen Festival des Dachverbands Tanz Deutschland gesprochen.
Juschka Weigel - Vom kreativen Potential von Pausen.
Juschka Weigel - Vom kreativen Potential von Pausen.
Die Choreografin und Kulturmanagerin Yvonne Eibig hatte gerade in Achen ihre neue Kompanie gegründet: die Compound Company. Sie will den Urbanen Tanz auf die Theaterbühnen bringen - doch dann kommt Corona - und nichts mehr mit Bühne, alles steht still. Für viele Tanzschaffende war und ist die Corona-Krise eine existenzielle Erfahrung: Wenn nicht mehr auf der Bühne getanzt werden darf, wenn Tanz nicht mehr unterrichtet werden darf, wenn nicht mehr gemeinsam entwickelt, nicht mehr zusammen getanzt werden darf, weil man nicht in einem Raum sein darf oder sich berühren darf - was mache ich dann als Tänzer*in? Wovon bezahle ich meine Miete? Wer bin ich dann überhaupt? Da steht die Existenz auf dem Spiel, die Identität wird in Frage gestellt. In diesem Podcast erzählen wir die Geschichten von Tanzschaffenden, die in dieser mit dem DIS-Tanzen Stipendium des Dachverband Tanz Deutschland gefördert wurden
Yvonne Eibig „Aus dem Tanzen nehme ich die Kraft für neue Projekte“.
Yvonne Eibig „Aus dem Tanzen nehme ich die Kraft für neue Projekte“.
Weitertanzen - ja unbedingt - aber wie bloß? Vor dieser Frage standen während Corona und vor allem während des Lockdowns viele Menschen für die Tanzen eine wichtige Rolle im Leben spielt. Viele Tanzschulen haben begonnen online zu unterrichten, Tanzgruppen haben sich online zum einsamen gemeinsamen Tanzen im Wohnzimmer getroffen. Aber was tun, wenn die Tänzerinnen im Durchschnitt 77 Jahre alt sind, kein iBook oder Computer und wenig Kontakt zur digitalen Welt haben? Trotzdem machen. Krystyna Obermaier hat mit ihrer Senior:innentanzgruppe den digitalen Raum erobert, jetzt drehen sie sogar einen Dokumentarfilm zusammen und wollen Virtual Reality Brillen ausprobieren. Wie man es schafft, mit 82 tanzend digitale Welten zu erobern - darum geht es in diesem Gespräch mit Krystyna und Michael Obermaier.
Krystyna Obermaier - Tanzen mit 70+.
Krystyna Obermaier - Tanzen mit 70+.
In der Coronazeit ist Maren Strack von einer digitalen Großmutter, wie sich selbst bezeichnet, zu einer Instagramerin geworden. Vor dem Lockdown hatte sie noch nicht einmal ein Smartphone, jetzt hat sie einen Instagram-Channel und produziert Ein-Minuten-Künstlerinnen-Videos - in denen der Tanz oft eine Rolle spielt. Ihren Performances sieht man an, dass sie mal Flamenco Tänzerin war.
Künstlerin Maren Strack: Wie eine "digitale Großmutter“ Instagram erobert.
Künstlerin Maren Strack: Wie eine "digitale Großmutter“ Instagram erobert.
Claudia Olef hatte ihre Ballettschule gerade komplett neu gemacht, umgebaut entsprechend der Hygienevorschriften, außerdem einen neuen Schwingboden, einen neuen Tanzteppich. Nach der Coronazeit hatte sie endlich wieder Energie, neue Pläne. 17 Tage konnte sie mit ihren Schülerinnen auf dem neuen Tanzboden trainieren - dann kam die Flut. Ihre Ballettschule war nur 300 Meter von der Ahr entfernt.
Ballettlehrerin Claudia Olef: Tanzen als Traumabewältigung nach der Flutkatastrophe.
Ballettlehrerin Claudia Olef: Tanzen als Traumabewältigung nach der Flutkatastrophe.
Für viele Tanzschaffende war und ist die Corona-Krise eine existenzielle Erfahrung: Wenn nicht mehr auf der Bühne getanzt werden darf, wenn Tanz nicht mehr unterrichtet werden darf, wenn nicht mehr gemeinsam entwickelt, nicht mehr zusammen getanzt werden darf, weil man nicht in einem Raum sein darf oder sich berühren darf - was mache ich dann als Tänzer*in? Wovon bezahle ich meine Miete? Wer bin ich dann überhaupt? Da steht die Existenz auf dem Spiel, und mehr noch die Identität wird in Frage gestellt.
Die Tänzerin Christiane Kuck war gerade mit der Tanzausbildung fertig als sie der Lockdown ausbremst. Statt großer Bühne und weiter Welt: WG-Zimmer in Augsburg.
Die Tänzerin Christiane Kuck - Wieder auf die Bühne und darüber hinaus.
Die Tänzerin Christiane Kuck - Wieder auf die Bühne und darüber hinaus.