Adil Laraki

Im Alter von 13 Jahren hat Adil Laraki (*4. April 1963 in Settat/Marokko) die ersten Tanzschritte in seiner ersten Heimatstadt Rabat (Marokko) gemacht. Mit 14 hat er bei der ersten Oper/Operette Marokkos mitgewirkt. Darauf folgten viele Bühnen- und Fernsehauftritte. Seine professionelle Tanzausbildung hat er mit 16 Jahren in Lausanne begonnen. 1980 hat er sein Studium in Bühnentanz an der Hochschule für Musik und Theater Hannover aufgenommen. Währenddessen wirkte er an Ballettproduktionen am Staatstheater Hannover mit. Nach seinem Diplomabschluss wurde er 1983 von der Ballettdirektorin Heidrun Schwarz nach Essen engagiert. Er tanzte unter anderem in Choreografien von Balanchine, Van Manen, Ashton, Tetley, Joos, Cullberg und Cranko. Parallel zu seiner tänzerischen Laufbahn hat er sich von Anfang an für die Belange der Tänzerinnen und Tänzer eingesetzt. So wurde er von 1985 bis 1993 jährlich zum ersten Ensemblesprecher des 30- köpfigen Essener Balletts gewählt. Seit 1988 engagierte er sich als Vorsitzender des Lokalverbandes Essen der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA) für alle NV-Bühne Beschäftigten. Von 1988 bis 1993 war er Tanzgruppenratmitglied sowie Mitglied der Tarifkommission. In dieser Zeit wurden durch seine Mitwirkung wesentliche Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für den Tanzbereich erreicht. Seit Oktober 2003 ist er GDBA-Landesverbandsvorsitzender NRW und Mitglied in der Tarifkommission. Seit 1995 wird er als Beisitzer am Bühnenschiedsgericht und seit 2010 am Bühnenoberschiedsgericht eingesetzt. Bereits 1990 wurde er in den Betriebsrat der Theater & Philharmonie Essen gewählt und ab 1994 wurde er freigestelltes Betriebsratsmitglied. Seit 2002 ist er der Betriebsratsvorsitzende. In dieser Zeit war er bei der Bewältigung vieler interner und externer Krisen und Herausforderungen, die das Theater durchlebt hat, beteiligt. Als Arbeitnehmervertreter ist er seit 1999 Aufsichtsratsmitglied der Theater & Philharmonie Essen und seit 2001 Mitglied in dessen Findungskommission. Aufgrund seiner umfangreichen gewerkschaftlichen und betriebsrätlichen Erfahrungen, leitet Adil Laraki seit 2009 Seminare für Betriebs- und Personalräte, sowie andere Arbeitnehmervertreter deutschlandweit zu Bühnen- und Mitbestimmungsrecht. Dabei werden die Teilnehmer über die Besonderheiten von Künstlerinnen und Künstler aufgeklärt und sensibilisiert. Er versucht, ihnen die passenden Werkzeuge zum richtigen Handeln mitzugeben. Außerdem wirkt er beratend bei der Erstellung von vielen Betriebsvereinbarungen zu den Gunsten von Bühnenkünstlern in zahlreichen Theatern mit. Seit 2009 ist er Mitglied des WDR-Rundfunkrats und im Programmausschuss. Er setzt sich auch für mehr Kultur im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ein. Seit 2014 wurde er vom Rundfunkrat zum Aufsichtsrat der Film- und Medienstiftung NRW entsandt. Mit der Gründung der Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland 2010 ist Adil Laraki Mitglied des Kuratoriums. Die Unterstützung der Tänzerinnen und Tänzer in ihrer Transitionsphase ist ihm ein großes Anliegen, dabei hilft ihm seine Tänzervergangenheit, ein Ansprechpartner für Tanzschaffende in allen Belangen zu sein.